Nach langer Pause hat der Reha- und Gesundheitssport in Waldkraiburg wieder seinen Betrieb aufgenommen, so weit die Corona-Auflagen es zulassen. Zum Beispiel die Diabetikersportgruppe (von links) Heide Ludewig, Sigrid Düll, Dorothea Dotzauer, Eva Till,
Ernst Heilmannseder, Silvia Schreiber-Heilmannseder, Gerda Wojtech und Übungsleiterin Natalia Fleick, hier beim Überprüfen der Zuckerwerte.FOTOS HUCKEMEYER
Endlich wieder Reha-Sport
Wie Waldkraiburger Verein wieder in Bewegung kommt
VON URSULA HUCKEMEYER UND HANS GRUNDNER
Waldkraiburg – Neulich bei der Seniorengymnastik war er zweifellos der Hahn im Korb:
Rudi Jank, Vorsitzender im Reha-Sportverein Waldkraiburg. Ausschließlich mit Damen drehte er auf dem Sportplatz des Gymnasiums seine Übungsrunden. Jank freute sich genauso wie die anderen 244 Mitglieder, dass Sport nun wieder erlaubt ist.
Schon seit einigen Wochen gelten die Lockerungen für den Reha- und Gesundheitssport.
Der Waldkraiburger Verein brauchte allerdings eine kleine Anlaufphase, um sich wieder für den Betrieb unter Corona-Bedingungen aufzustellen.
Betrieb ist noch eingeschränkt
Aufgrund der Corona-Pandemie gelten strikte Hygieneregeln. Den letzten Sporttag vor dem Lockdown erlebten die Mitglieder des Vereins am Freitag, 6. März. Dann zeigte das Virus auch ihnen die Rote Karte. Bis zum 19. Juni mussten die Diabetiker-, Asthma- und Orthopädiegruppe sowie die Herzsportgruppe ausharren, bis die Regierung wieder grünes Licht für sportliche Betätigungen gab. Die Wassergymnastik, die in der Schulschwimmhalle stattfindet, fällt allerdings weiterhin ins Wasser.
Normalerweise trainieren die einzelnen Gruppen in der Dreifachturnhalle des Gymnasiums. Im Hinblick auf die Corona-Beschränkungen und Umstellungen kommen die Mitglieder derzeit jedoch ausschließlich im Freien für ihre Sportmaßnahmen zusammen. Bevor es losgeht, werden Hände desinfiziert. Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Die Diabetiker überprüfen vor und nach der Sportstunde anhand eines Bluttropfens ihre Zuckerwerte.
Und dann geht es mit den Übungsleitern auch schon hinaus auf die einzelnen Plätze. „Corona darf uns nicht verzweifeln lassen“, betont Rudi Jank, der froh ist, dass sich trotz Beschränkungen so viele Mitglieder zu den einzelnen Übungsstunden einfinden. Wer in der Diabetiker-, Asthma-, Orthopädie- oder Herzgruppe mittrainieren will, muss eine ärztliche Verordnung vorlegen.
"Bewegung ist alles", weiß Rudi Jank, Vorsitzender der über 200 Reha-Sportler in Waldkraiburg
Die Gymnastikgruppe wie auch Walking/Nordic-Walking hingegen ist für jeden zugänglich, der seiner Gesundheit etwas Gutes tun will. „Bewegung ist einfach alles“, weiß Rudi Jank aus langjähriger Erfahrung.
Die Teilnehmerzahlen vor dem Lockdown werden freilich noch nicht erreicht. Zum Beispiel in der Herzsportgruppe. Etwa 35 bis 40 Mitglieder machten vor Corona in drei Gruppen Sport, „in der letzten Übungsstunde waren es 13“, sagt Wolfgang Eibert, der bis 2019 Übungsleiter war und jetzt die Betreuung der Teilnehmer übernommen hat. Bei den Diabetikern komme gut die Hälfte.
„Risikopatienten“ sind vorsichtig
Das kann auch am schönen Wetter oder am Urlaub liegen. Doch dass Menschen mit Vorerkrankungen ein größeres Risiko bei einer Covid-19-Infektion haben, „geht natürlich in den Köpfen um. Da ist man halt zwiegespalten.“ Eibert sieht für sich kein besonderes Problem, nicht zuletzt wegen der anhaltend geringen Infektionszahlen im Landkreis. „Ich denke, jeder Teilnehmer kann das mit seinen Angehörigen für sich selbst entscheiden.“
Die Sportstunden enden vor den großen Ferien am 24. Juli. Wie es im Herbst hinsichtlich Corona-Verordnungen und Sport aussieht, darüber kann im Moment nur spekuliert werden.
Weitere Infos über den Reha-Sportverein mit seinen einzelnen Sparten können bei Rudi Jank unter Telefon 08638/1796 eingeholt werden.
Quelle: Waldkraiburger Nachrichten vom 11.07.20