Liebe Leser,
hier wollen wir Betroffene zu Wort kommen lassen, die von einer koronaren Herzerkrankung betroffen sind. Sie wollen erzählen, wie sie ihre Erkrankung "erlebt" haben, wie sie die Symptome erkannt oder falsch gedeutet haben. Wir wollen damit anderen Betroffenen ein kleine Hilfestellung geben, wollen ermutigen, rechtzeitig den Arzt zu fragen und im Zweifelsfall auch den Rettungswagen zu rufen, denn jede Minute kann wichtig sein.
Michael:
Bei mir war es im September 2009. In der Arbeit hatte ich das Gefühl, als ob ich Sodbrennen habe. Ich hab es auf die anstrengende Arbeit geschoben und habe mir weiter nichts dabei gedacht. Nach einiger Zeit war das Gefühl ja auch schon wieder vorbei.
Am nächsten Tag bekam ich schlagartig einen Schweißausbruch und ein Ziehen und Kribbeln im linken Arm. Das Kribbeln habe ich auf meinen eingeklemmten Nerv geschoben, hab den Arm geschüttelt und der Schweißausbruch war auch schnell wieder vorbei nachdem ich etwas getrunken hatte. Also habe ich auch nicht weiter darüber nachgedacht.
Am nächsten Tag, bzw. in der Nacht bekam ich ganz starke Brustschmerzen, so als ob ein riesiger Überdruck im Brustkorb ist. Bin aufgestanden und rumgelaufen, Wasser getrunken und nach einer Weile ließ der Druck tatsächlich nach aber ein Angstgefühl blieb.
Ich beschloß, am nächsten Tag zum Arzt zu gehen. Er untersuchte mich und an Hand eines EKG meinte er, es wäre gut, ein Belastungs-EKG und weitere Untersuchungen zu machen um sicher zu gehen. Ich fuhr dann ins Krankenhaus, dort wurden die ersten Untersuchungen gemacht, mit dem Ergebnis, dass ich 3 Infarkte hatte und die Herzkranzgefäße auch zu einem erheblichen Teil abgestorben waren.
Heute lebe ich mit einem Stent und der täglichen Einahme von Medikamenten. Dadurch bin ich zum Reha-Sport gekommen und durch das regelmäßige Training in der Herzsportgruppe habe ich gelernt mit meiner Erkrankung umzugehn.