Wanderung zum Frillensee am 3. Oktober 2024
Die Idee zu diesem Ausflug stammte von Manfred, der uns bereits im Vorfeld begeistert vom Frillensee erzählt hatte. Nachdem Wolfgang und Horst dann bei einer Erkundungstour die Strecke und das Gelände persönlich unter die Lupe genommen hatten, stand für uns fest:
***** Da fahren wir hin! *****
Pünktlich, mit dem freundlichen Fahrer Matthias vom bewährten Busunternehmen Sturz, mit 37 Vereinsmitgliedern und 8 Gästen an Bord ging es dann los, zum Frillensee bei Innzell, einem der kältesten Seen Mitteleuropas.
Das Wetter zeigte sich trüb und kühl, aber glücklicher-weise blieb es trocken – eigentlich gute Bedingungen für eine Herbstwanderung, wenn auch ohne Sonnenschein.
Der Weg zum Frillensee
Angekommen an unserem Startpunkt, dem Wanderparkplatz Adlgaß, erreichten wir schon bald das Forsthaus Adlgaß. Eine kurze Pause mit Erinnerungsfoto und Einweisung durch Bergführer Wolfgang über den heutigen Ablauf, ging´s dann auch schon los. Ein schmaler Pfad, leicht bergauf führte uns dann zum Beginn des Bergerlebnis-Pfades, der durch einen hölzernen Torbogen gekennzeichnet ist.
Der Erlebnispfad, auch wenn er nicht mehr ganz neu ist, bietet zahlreiche interaktive Stationen, an denen man spielerisch die Natur erkunden kann – etwa ein Baumtelefon, Barfußweg, Baumorgel, Regattastrecke, Tierisch weit ( einige haben´s auch getestet wie weit sie springen können) um nur einige der Stationen zu nennen.
Das sanfte Rauschen des Wassers begleitete uns, während wir dem Erlebnispfad folgten.
Das Bestimmen der einzelnen Baumarten anhand von Bildern der Blätter, Wurzeln und Früchte machte das Ganze spannend, aber auch sehr viel Spaß.
Wir nahmen uns auch die Zeit, die verschiedenen Schautafeln genauer zu betrachten, die mit weisen Sprüchen versehen sind. Einer davon, der mich besonders beeindruckt hat, lautete:
„Die Zeit fließt dahin wie ein Fluss. Sie kehrt nicht zurück.“ (aus China)
Nach und nach ging es auf einem breiteren Forstweg dann weiter bergauf, vorbei an der nicht mehr bewirtschafteten Gaßlalm und einer frischen Trinkwasserquelle, bis wir schließlich den Frillensee erreichten.
Ankunft am Frillensee
Der Frillensee liegt auf 922 Metern Höhe, eingebettet in einem Talschluss nördlich des Zwiesels, dem höchsten Gipfel des Staufen. Die Stimmung am See war fast unheimlich: Wolken und Nebel verhüllten die umgebenden Felswände, und hin und wieder tauchte ein Fels für kurze Zeit aus dem Nebel auf. Ein perfekter Moment für einige von uns, Fotos vom spiegelglatten See zu schießen, um die Stimmung des Tages einzufangen.
Die vielen Bänke rund um den See luden zu einer ausgiebigen Rast ein, und auf einer Holzplattform direkt am Ufer konnten wir die Szenerie genießen. Eine kurze Brotzeitpause reichte, um unsere Energiereserven aufzufüllen. Der Blick auf die wolkenverhangenen Felswände der Dunkelwand und den Schuttkegel des Zwiesels war beeindruckend, auch wenn die Berge nicht ganz zu sehen waren.
Hinter der Plattform verläuft ein langer Holzsteg über den Abfluss des Frillenseebachs und die Verlandungszone des Sees zum gegenüberliegenden Ufer
Einige von uns nutzten den langen Holzsteg, wir blieben auf dem Forstweg, der zum hinteren Ende des Sees führt. Dort stießen wir auf eine kleine Schutzhütte, in der ein Schaukasten über die Verrottungszeiten von Abfall informierte – ein Thema, das nachdenklich stimmte.
Neben der Hütte standen drei „Autogrammstämme“. Da hat sich bestimmt der ein oder andere auch verewigt- ich auf jeden Fall hab´s getan.
Rückweg und Einkehr
Nach der Umrundung des Sees machten wir uns auf den Rückweg zum Forsthaus Adlgaß. Die Einkehr im Forsthaus Adlgaß hatten wir bei einer Vorbereitungstour bereits getestet und waren begeistert: Eine große Speisekarte, freundliche Bedienung und ein himmlischer Kaiserschmarrn, der allein schon den Besuch wert war. Diesmal wählten wir die gemütliche Gaststube und das Schützenheim die uns mit Wärme und einem urigen Ambiente empfing. Das reichhaltige Essen und die anregenden Gespräche machten die Wanderung noch geselliger.
Abschluss und Heimreise
Um 15 Uhr traten wir, gut gestärkt und zufrieden, die Heimreise an. Trotz des eher trüben Wetters war der Tag ein voller Erfolg. Auch wenn die Sonne gefehlt hat, war es doch ein schöner Tag und wir freuen uns schon alle auf unseren nächsten Ausflug.
Nachwort
Der Frillensee, der als einer der kältesten Seen Mitteleuropas gilt, beeindruckte mit seiner stillen Schönheit. Durch seine abgeschiedene Lage und die Tatsache, dass er von November bis Februar keinen Sonnenstrahl abbekommt, friert er rasch zu und war in den 1950er Jahren ein beliebtes Zentrum des Eislaufsports.
Seit der Errichtug des großen Eisstadions 1963 in Inzell ist wieder etwas Ruhe eingekehrt am See. Heute ist der Frillensee ein Naturschutzgebiet, und genau das schätzen wir an ihm: die Ruhe und die unberührte Natur.
Text: Hansi Grund
Bilder: Webmaster, Erika Sixt, Manfred Pichl