Unser Vereinsausflug am 1. Juni 2024
nach Abensberg mit Bierweltführung und Turmbesichtigung der Weißbierbrauerei "Kuchlbauer"
Unser Tag begann früh und nass in Waldkraiburg. Dichte Regenwolken hingen am Himmel und es goss in Strömen. Ausgestattet mit Regenschirm und wetterfester Kleidung machten sich 53 Mitglieder und Freunde unseres Vereins auf den Weg zu den vereinbarten Bushaltestellen. Dort wurden wir vom Reisebus der Firma Sturz mit seinem Fahrer Hermann eingesammelt.
Nach zwei Stunden Fahrt im Dauerregen erreichten wir dann unser Ziel: die knapp 14.000 Einwohner zählende Kleinstadt Abensberg, inmitten der Hopfengärten der Hallertau.
Und dort nur wenige Schritte außerhalb des Zentrums unser eigentliches Ziel, die auf das Jahr 1300 zurückgehende Brauerei „Zum Kuchlbauer“, die sich auf Weißbier spezialisiert hat und durch die Realisierung eines außergewöhnlichen Kunstprojekts auch Menschen anzieht, die mit Bier ansonsten eher wenig am Hut haben.
Nach dem Kauf und der Verteilung der Eintrittskarten, ging nach kurzer Wartezeit die Führung durch das Brauereigebäude auch schon los.
Unser Guide führte uns eineinhalb Stunden durch verschiedene Räume der Brauerei. Neben Informationen zum Brauen erhielten wir dabei auch einen Einblick in die nicht ganz einfachen Verhandlungen mit dem damals bereits fast 70-jährigen, in Neuseeland lebenden und nicht mehr sehr gesunden Künstler Friedensreich Hundertwasser. Es ging über viele Treppen und Stockwerke durch die Brauerei, verbunden mit detailreichen Erklärungen zum Brauprozess. Es ist nett gemacht, aber nicht jeder der Besucher dürfte über die landidyllisch angekitschten Bierzwerge und Ihre Darbietung so entzückt sein, wie es offensichtlich Hundertwasser war.
Erst als der Brauereibesitzer Leonhard Salleck ihm 1998 sein "Zwergenmärchen" schickte, sagte Hundertwasser zu. "Das ist auch so ein Verrückter wie ich", soll er geantwortet haben. Die Hundertwasser-Skizzen sind ebenfalls in Sallecks Turm-Sammlung zu sehen. Aber auch eine Kopie von Leonardo da Vincis "Das letzte Abendmahl".
Der Bierhimmel hängt nicht mehr in München, wohin es den Alois Hingerl noch trieb, sondern in Abensberg, bei der Weißbierbrauerei Kuchlbauer, "der geografischen Mitte aller 267 bayerischen Brauereien", so unser Guide. Elf Jahre lang hat der Brauereibesitzer nicht locker gelassen und den bayerischen Behörden gegen alle Widerstände den Hundertwasser-Turm abgetrotzt. Nun ist das Phantasiegebilde, sein Traum, Realität geworden.
Der 35 Meter hohe Kuchlbauer-Turm, der auf Plänen des weltbekannten österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser basiert ist ein wirklich außergewöhnliches Bauwerk, das im Zusammenspiel mit dem ebenfalls im Hundertwasser-Stil umgestalteten Brauereigebäude ein Monument der bayerischen Bierkultur geworden ist und beeindruckt mit seinen leuchtenden Farben und unregelmäßigen Formen.
Wir erkundeten den Turm, der so wirkt, als wäre es tatsächlich einem Hundertwasser-Bild entsprungen. Ein bunter Märchenturm mit kleinen Erkern und goldenen Dächern, ohne Ecken und Kanten – und mit schiefem Boden. Unten ist selbst die Toilette im Hundertwasser-Stil gekachelt und bespiegelt, oben thront die vergoldete Kuppel.
Nach dem Abstieg ließen wir die Führung im gemütlichen Brauereigasthof ausklingen. Hier hatten wir die Gelegenheit, verschiedene Kuchlbauer-Biere zu verkosten. Jedes Bier hatte seinen eigenen Charakter und spiegelte die hohe Braukunst wider, die wir zuvor kennengelernt hatten.
Trotz des regnerischen Wetters bei der Anreise war der Besuch der Weißbierbrauerei Kuchlbauer ein besonderes Erlebnis. Nach der faszinierenden Führung und der beeindruckenden Besichtigung des Kuchlbauer-Turms , führte uns der Weg zum nahegelegenen Gasthof Bachhuber. Dort genossen wir ein gemeinsames Mittagessen in gemütlicher Atmosphäre. Der Gasthof bot eine hervorragende Auswahl an regionalen Spezialitäten und natürlich das köstliche Weißbier der Brauerei.
Leider musste die geplante Erkundung der Stadt Abensberg aufgrund des unaufhörlichen Regens abgesagt werden. Stattdessen verbrachten wir etwas mehr Zeit im Gasthof, wo wir uns über die Eindrücke des Tages austauschten und die angenehme Wärme genossen. Auch wenn wir die historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt nicht besuchen konnten, war die Stimmung gut und die Gesellschaft angenehm.
Die Heimfahrt verlief ohne Zwischenfälle, auch wenn der Regen unermüdlich weiter prasselte. Dank der reibungslosen Rückreise erreichten wir Waldkraiburg dann natürlich früher als eigentlich geplant. Trotz des regnerischen Wetters und der kleineren Probleme bei der Anreise hat der Ausflug insgesamt großen Spaß gemacht.
Der Besuch der Weißbierbrauerei Kuchlbauer in Abensberg war ein lohnendes Erlebnis, das selbst durch das schlechte Wetter nicht getrübt wurde. Die faszinierende Brauereiführung, das beeindruckende Kunstwerk des Hundertwasser-Turms und das gemütliche Mittagessen im Gasthof Bachhuber machten den Tag zu einem besonderen Erlebnis. Auch wenn die geplante Erkundung von Abensberg ins Wasser fiel, war die Reise insgesamt sehr gelungen und hinterließ viele positive Eindrücke.
Text: Hansi Grund
Bilder: Webmaster